Wer heute seinen Lebensbereich im Büro plant, braucht immer weniger ein Zellenbüro als Territorium noch einen eigenen Schreibtisch als Statussymbol. Im Gegenteil – weniger ist oft mehr. Denn Menschen sind immer mehr mobil und verbringen immer weniger Zeit an einem einzigen Büroarbeitsplatz.
Desk Sharing, Business Lounge, Hot-Desking und Mobile Office – dieses Wording hat sich in unserem Wortschatz schon gut etabliert. Die dahinter stehenden Konzepte belegen, wie sehr sich unsere Arbeitswelt verändert hat, gleichgültig wo wir sitzen oder in welcher Branche wir tätig sind. Wer jedoch glaubt, dass diese Entwicklung erst vor wenigen Jahren begonnen hätte, täuscht sich. Vor vielen Jahren wurden schon Konzepte diesbezüglich entwickelt und auch umgesetzt. Man nannte es : non-territoriales Office.
Im März 1985 erschien ein bemerkenswerter Artikel im Harvard Business Review: „Your office is where you are“. Da ging es speziell nicht mehr um den einzelnen Arbeitsplatz, sondern um jene Bereiche, an denen immer wieder Arbeiten abseits des eigenen Schreibtisches erledigt wurden. Und genau diese „Zonen – Begegnungsräume, Projektarbeitsplätze, geschlossene Ruheabteilungen für Konzentrationsarbeit usw. – wurden nun gestaltet und erhielten jene Aufmerksamkeit, die bislang nur der persönliche Arbeitsplatz hatte.
Non-territoriales Arbeiten blieb im Wesentlichen auf Großunternehmen im IT- oder Consultingbereich beschränkt und wurde von der breiten Öffentlichkeit eher kritisch aufgenommen.
Was die Umsetzung mitunter so schwierig macht, spielt sich großteils auf emotionaler Ebene ab.
In vielen innovativen und vorbildlichen Unternehmen ist jedoch der Gedanke der Rekreationszonen als effektiver Rückzugsort in die Planungsüberlegungen aufgenommen worden.
So entstanden unterschiedliche, attraktive Zonen und Bereiche, die sich den individuellen Arbeitsaufgaben anpassen. Auch Angebote wie Fitnessräume, Cafeterias, Gesprächszonen und vieles mehr gehören hier dazu.
Motto ist: „Lebensraum Büro“.
Inseln des Rückzugs gibt es aber kaum mehr, es sei denn man richtet sie bewusst ein. Ausklinken, Ruhe genießen, einmal unerreichbar sein: Wir brauchen physische Orte, an denen wir wieder auftanken können. Privat ist das sowieso klar, und alle Reiseveranstalter arbeiten mit diesem Grundbedürfnis. Aber auch im Büro können Rückzugsorte neue Energie geben. Es muss keine abgelegene Insel ohne Handynetz sein. Bewusst geplante Orte der Ruhe und Rekreation im Büro können uns helfen, kreativer und effizienter durch den hektischen Büroalltag zu kommen. Die Sehnsucht nach solchen Orten ist offensichtlich.
Ein ausgewogenes Wechselspiel von Spannung und Entspannung gilt als Erfolgskriterium und auch Schlüssel für die persönliche Leistung und Effizienz. Kurzfristiges und bewusste Auszeit zur Reflexion des letzten Gesprächs, Meetings oder zur mentalen Vorbereitung auf die nächste Präsentation stärken Kreativität und Innovationskraft. Dazu bedarf es eines Ortes, der gleichermaßen anregt wie beruhigt.
Erforderlich ist diesbezüglich eine Unternehmenskultur, die die Mitarbeiter einlädt, die gesamte Infrastruktur des Büros wirklich aktiv zu nutzen.
Ein schönes Referenzbeispiel im Bürobereich und vorbildlich umgesetzt ist unserer Meinung nach das Neubauprojekt von Mercedes Benz Österreich in Salzburg – Eugendorf.
Beachten Sie nachstehende Referenzbilder: